In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich auf dem Areal vielfältige Kunst- und Kulturprojekte angesiedelt sowie auch kleinere handwerkliche Betriebe. Der Trägerverein der B.L.O. Ateliers, Lockkunst e.V., hat in diesem Zeitraum nicht nur die Verwaltung des Areals übernommen, sondern auch im Rahmen seiner Möglichkeiten die Instandhaltung der Gebäude und Flächen.
Da im Juli 2024 der Mietvertag mit der DB AG ausläuft, verhandelt Lockkunst e.V. seit über einem Jahr erfolglos um einen weiteren langfristigen Vertrag.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner hat bei einem gemeinsamen Termin am 18.04.24 das Gespräch mit der DB AG gesucht. Viele andere Politiker*innen auf bundes-, landes-, und bezirkspolitischer Ebene haben sich bereits für den Erhalt ausgesprochen. Darunter sind u.a. der Ansprechpartner der Bundesregierung für die Kreativwirtschaft Michael Kellner, Gesine Lötzsch (MdB Linke) und Christian Goiny (Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin, CDU), sowie viele Mitglieder des Kulturausschusses des Deutschen Bundestages.
Seitens der DB wurde eine Neufassung des Vertrags für vorerst zwei Jahre angekündigt. Der Vertragsentwurf dazu ist bisher nicht eingetroffen.
Stattdessen erhielt der Lockkunst e.V. am vergangenen Freitag, den 26.04.24, von der DB Immobilien ein Schreiben, das mit sofortiger Wirkung ein Betretungsverbot für die Gebäude der B.L.O. – Ateliers ausspricht und die Sperrung der Stromversorgung ankündigt. Angeblich stellt die Elektroinstallation, welche seit über 20 Jahren störungsfrei funktioniert, nun ein Gefahrenpotential für Nutzer und Besucher dar. Das besagte Gutachten liegt Lockkunst e.V. bisher nicht vor. Bei vergleichbaren technischen Problemen war in der Vergangenheit immer eine lösungsorientierte Kooperation mit der DB möglich. Umso schockierender ist für die Nutzer*innen nun die Ansage, dass sie ihre Mietflächen ab sofort nicht mehr betreten dürfen.
Damit ist die gesamte Ateliergemeinschaft akut existentiell bedroht. Die bis Ende des Jahres geplanten Kulturveranstaltungen und die vom Bezirk und mit Bundesmitteln geförderten Projekte wären damit nicht mehr durchführbar.
Diese Vorgehensweise der DB Immobilien ist für den Vereinsvorstand nicht nachvollziehbar. Er stand bisher in guten Verhandlungen mit der DB, die politisch flankiert wurden.
Lockkunst e.V. benötigt jetzt dringend einen konstruktiven und lösungsorientierten Dialog, um den Atelier- und Kulturbetrieb jetzt und über Juli 2024 hinaus fortsetzen zu können.
Wir freuen uns über Ihre Unterstützung und verbleiben mit freundlichen Grüßen,
Alexander Manfred Dammeyer, Christa Fülbier, Peter Tietz, Philipp Preis
Vorstand des Lockkunst e.V.