„Wir haben ein Gastatelier, das seit vier Jahren für ein halbes Jahr Künstler aus anderen Städten nutzen können“, berichtet Irina Novarese, die selbst seit vielen Jahren im Hexenhäuschen BLO-Atelier arbeitet. „Wir haben uns an einer Ausschreibung des Bezirksamtes beteiligt und vergeben nun das Atelier K22 neben der Kantine für jeweils zwei Monate an Künstler, die in Berlin Asyl gefunden haben.“ Auf den Aufruf dazu hatten sich viele Interessenten gemeldet. Sechs von den Bewerbern sind in die engere Auswahl gekommen. Schließlich haben sich die BLO-Ateliers für drei Künstler entschieden, die nun für zwei Monate zu Gast auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes sind. Das Residenzprojekt „Hier & Jetzt“ für Künstler wird durch den Bezirkskulturfond gefördert, das Gastatelier wird bis September zur Verfügung gestellt.
Begleitende Veranstaltungsreihe
Die Künstler Wasim Ghiroui (Syrien), Dachil Sado (Irak) und Yaser Safi (Syrien) wurden nach der öffentlichen Ausschreibung von einer Jury ausgewählt. Wasim Ghiroui beendet im Mai seine Arbeiten. In den Monaten Juni /Juli wird dann Dachil Sado in das Atelier einziehen. Dann kommt Yaser Safi, der im August und September auf dem BLO-Gelände tätig wird.
Den Auftakt der begleitenden Veranstaltungsreihe bildet ein Abend mit Künstlergesprächen und Open Studio am Donnerstag, 18. Mai. Die in Berlin lebenden Künstler Halim Karabibene (Tunesien), Abdul Razzak Shaballout (Syrien) und Lara Zeyad (Palästina) werden um 18 Uhr ihre Arbeiten vorstellen. Sie hatten sich auch an der Ausschreibung beteiligt, hatten aber den Zuschlag nicht bekommen. Danach öffnet Wasim Ghiroui sein Studio. Der Syrer, der seit 2013 in Berlin lebt, gibt einen kleinen Einblick in seine künstlerische Praxis. Er hat eine besondere Technik zum Bearbeiten von Marmor und Naturstein entwickelt, beschäftigt sich aber seit 2012 auch mit den Sparten Drehbuch und Regie und hat zahlreiche Kurzgeschichten geschrieben.
Am Freitag, 19. Mai, werden in der Kunstfilmreihe KIN*K Kino Kapriziös ab 20.30 Uhr Kurzfilme von Iván Andrés Simonovis aus Venezuela gezeigt – und während des Abends gibt es die Möglichkeit zum Austausch mit dem Filmemacher.
Abschlussausstellung gemeinsam mit dem Bezirksamt
Die Künstler aus den BLO-Ateliers wollen sich mit dem Residenzprojekt für die Integration von Kreativen aus verschiedenen Ländern einsetzen. „Wir wollen Netzwerke initiieren“, sagt Irina Novarese. Es wird Gesprächsrunden geben und jeder der Künstler wird seine Arbeiten nach Abschluss der zwei Monate im BLO-Gastatelier der Öffentlichkeit präsentieren. Auch beim großen Sommerfest am 14. und 15. Juli auf dem BLO-Gelände sind die Gäste dabei. Das gesamte Projekt „Hier & Jetzt“ läuft bis November. „Dann wird es eine große Abschlussausstellung geben, die wir gemeinsam mit dem Bezirksamt vorbereiten“ sagte Irina Novarese.
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