Presseerklärung 30.4.2024
des Trägervereins der B.L.O.-Ateliers Lockkunst e.V.
Seit Freitag 26.04.2024 ist uns nun das Betreten unserer Arbeitsräume per Nutzungsuntersagung der Vermieterin, der Deutschen Bahn, verboten. Nach wie vor wurde uns das dafür angeblich ursächliche baurechtliche Sachverständigengutachten nicht vorgelegt. Mit Schrecken haben wir nur über die Presse vernommen, dass die DB die bislang konstruktiven Vertragsverhandlungen mit fadenscheinigen Begründungen abbricht und eine Verlängerungsoption ab August 2024 ausschließt.
Für uns Nutzer:innen, vertreten durch den Verein Lockkunst e.V., kommt dieses Agieren einer sofortigen Räumung gleich, die uns kalt erwischt und existentiell bedroht.
Vorstandssprecher Peter Tietz: “Wir empfinden das Vorgehen der Deutschen Bahn vor dem Hintergrund der bislang kooperativ verlaufenden Verhandlungen als absolut respektlos! Das damit verbundene Aus für alle künstlerischen Projekte und die Bedrohung aller ortsansässigen Arbeitsplätze wird hiermit von der DB billigend in Kauf genommen.“
Projektkoordinator Matthias Elfmann: „Die B.L.O.-Ateliers sind nicht nur ein Ort der Kulturproduktion für nahezu 90 Menschen, sondern auch ein vielfältiger Veranstaltungsort, der bis weit in die zweite Jahreshälfte hinein bereits verplant ist. Das sind Verbindlichkeiten!“
Künstlerin Christa Fülbier: „Seit 2017 betreiben wir mit Lockkunst e.V. unter dem Titel `Hier&Jetzt Connections´ ein erfolgreich etabliertes Atelierstipendium für Künstler:innen im Berliner Exil, gefördert u.a. durch den Bezirk Lichtenberg. Vor 10 Tagen haben wir mit einer mehrköpfigen Jury die neuen Stipendiaten benannt – jetzt ohne Ort!“
In den letzten Wochen gab es erste aussichtsreiche Gespräche auf höchster politischer Bundes- und Landesebene mit der DB. Für uns ist das Vorgehen der DB absolut unverständlich. Wir sind jetzt auf politische Unterstützung angewiesen.
Wir fordern von unserer Vermieterin DB InfraGO:
- die sofortige Aushändigung des Strom-Gutachtens, das zu der Nutzungsuntersagung geführt haben soll.
- die Möglichkeit, die beanstandeten Mängel zu beseitigen.
- die ergebnisoffene Wiederaufnahme der Vertragsverhandlungen für einen Anschlussvertrag.
Wir fordern von Bürgermeisterin und Senatorin Franziska Giffey und Senator Joe Chialo:
- Eine aktive Vermittlung in dem bestehenden Nutzungskonflikt mit der DB.
- Das Wirken zugunsten einer einvernehmlichen Lösung für den Erhalt der B.L.O.-Ateliers.
- Eine Aufnahme in das bestehende Berliner Arbeitsraumprogramm, wie es z.B. auch im Fall der Uferhallen erfolgreich gelungen ist.
- Berlinweit die Etablierung eines dauerhaften Rundes Tisches für die Belange der Berliner Ateliers mit Beteiligung der Landesebene, der Bezirke, der Verbände und Investor:innen unter Vorbild des Runden Tischs der Liegenschaftspolitik. (www.nwagtk.de)
Kontakt zum Vorstand Lockkunst e.V.:
Peter Tietz: 0151 68437487
Philipp Preis: 0173 7396421
Für Rückfragen, z.B. Bildmaterial oder eigener Terminwunsch: presse@blo-ateliers.de