Die Wüste, man weiß es, sie lebt. Vor allem aber klingt sie einfach toll, mit den perlenden Gitarrenläufen in einem gelassenen Groove. Der Wüstenrock. Längst ist der auch ein Sehnsuchtsort von Indierockfans, die bemerken mussten, dass aus ihrer Lieblingsmusik einigermaßen die Luft raus ist – die aber zum Trotz weiter an der Kraft der Gitarre festhalten wollen. In dieser Musik ist die beschwörende Kraft weiter da. Man konnte es hören, vergangenen Mittwoch beim Auftakt einer Konzertreihe in den BLO-Ateliers. Und man kann es dort nochmals hören, jeden weiteren Mittwoch im Juni bei den Auftritten des Projekts Orion Congregation.
In einem ausführlichen Artikel im Kulturteil der taz beschreibt Thomas Mauch den ersten Auftritt der Orion Congregration mit Musikern aus Mali und Niger und Gastmusikern des Omniversal Earkestra in den Blo-Ateliers in Berlin-Lichtenberg. Er geht darin auch generell auf das Genre “Wüstenrock” ein, das in Berlin bereits in den vergangenen Monaten für volle Konzerthallen gesorgt hat. Auch die politischen Hintergründe in den Heimatländern der Musiker kommen nicht zu kurz.
Weil ja die Lage [in Mali] weiterhin verfahren ist, vor allem im Norden mit den durchaus auch wechselnden Frontlinien zwischen Islamisten, den für einen eigenen Staat kämpfenden Tuareg und dem malischen Militär. Musik jedenfalls kann Ahmed Ag Kaedi in Kidal, seiner Heimatstadt im Nordosten Malis, nicht mehr machen. Zu gefährlich, sagt er im Gespräch vor dem Konzert. Derzeit wohnt er in der Hauptstadt Bamako, wo er mit seiner Band Amanar – sozusagen im Exil – spielt. Diese Zerrissenheit ist auch Thema seiner Lieder.
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